Wie man ein zahntechnisches Labor in China eröffnet

Wie man ein zahntechnisches Labor in China eröffnet

 

Von Philosophie zu Philosophie...

 

Ich habe mehrfach mit Klaus Müterthies über die Art Oral Philosophie gesprochen.


Ein globales Konzept, dass die Arbeit der Zahntechniker in Bezug auf die Bedürfnisse, die Stimmungen und die Erwartungen des Patienten berücksichtigt. Eine großartige Idee, die nach ihrer Anwendung große Genugtuung bringt, bis zu dem Punkt, dass sie zu einer Lebensweise im professionellen Bereich wird.

 

Am vergangenen Montag hatte ich das Glück, eine weitere Person kennenzulernen, welche die Geschichte der Zahntechnik und Dentalkeramik weltweit geschrieben hat.
 

Sein Name ist Jürgen Braunwarth und er hat mir einen anderen Weg aufgezeigt, die Arbeit von einem rein methodischen und technischen Standpunkt aus zu begreifen, bei dem häufig das Wort "Philosophie" auftaucht.

Beides Deutsche und beides große und berühmte Keramiker mit einem Background von Hunderten gehaltenen Kursen, um besonders feine Ästhetik zu lehren, aber zwei vollkommen unterschiedliche Weisen, die Arbeit zu verstehen. Klaus ist das Genie. Er ist der Instinkt, der von der Leidenschaft der Beziehung getrieben wird, der nie zufrieden ist und immer nach Verbesserungen sucht.

Jürgen ist in einem Wort "Methode", die er zu Recht Philosophie nennt, die sich mit der einfachen Beobachtung des natürlichen Zahns und seiner wissenschaftlichen Nachbildung mit einem einfachen und immer replizierbaren Prozess erklären lässt.
 

Welche ist also die richtige Philosophie und welche sind die nützlichen Überlegungen, die ich aus dieser Erfahrung entnehmen kann? Wer hat bei zwei so unterschiedlichen Arten, seine Arbeit zu sehen und zu verstehen, Recht?

Ich habe bemerkt, dass jeder Keramiker sein eigenes System hat, das sich mit der Routine des Alltags trifft.

Was meine ich damit.
 

- Wenn Sie mit Ihrer Inspiration und mit Ärzten arbeiten, die von Ihnen einen hohen ästhetischen Grad verlangen und Ihnen diesen bezahlen, sind Sie ok.

- Wenn Sie mit Ihrer Inspiration arbeiten, aber ohne eine Methode um Quantität herzustellen, funktioniert es nicht.

- Wenn Sie mit Methode arbeiten, um Quantität herzustellen (wobei die Qualität heute trotzdem nicht zu kurz kommen darf) und mit Ärzten, die einen hohen ästhetischen Grad verlangen, sind Sie ok.
 

Die Reproduzierbarkeit eines Ergebnisses ist von grundlegender Bedeutung, vor allem, wenn Sie eine komplexe Tätigkeit ausführen.  Herr Braunwarth hat diese perfekt erreicht, und das ist der Grund, warum sein Labor in China funktioniert, indem die Anforderungen einer High-Level-Marktes erfüllt werden. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich mache, aber ein kleines chinesisches Labor hat niemals weniger als 100 Angestellte mit einer frenetischen Produktion; damit es funktioniert und eine hohe Qualität garantiert, ist es zwingend notwendig, eine Philosophie und eine Methode zu haben, die funktionieren.

 

Ich liebe es, neue Perspektiven und Welten zu sehen und kennenzulernen.

Am Montag konnte ich ein Geschäftsmodell einsehen, von dem ich nicht wusste, dass es existiert. Dieses sieht chinesische Labore vor, die für lokale Kunden zu sehr viel höheren Preisen produziert als sie in Europa angewendet werden. Im Gegensatz dazu neigen die Europäer dazu, von den Chinesen zu niedrigen Preisen produzieren zu lassen.

Irgendetwas ist mir dabei nicht ganz klar!!!

Eine kleine Anekdote, die ich auch Herrn Braunwarth erzählt habe.
 

Seit fast zwanzig Jahren lebe ich in der Gemeinde Venedig und ich habe ein paar Freunde, die Glasmacher sind. Das Murano-Glas befindet sich wegen der Invasion des chinesischen Marktes in der Krise (ausnahmsweise mal), sodass man auf der Piazza San Marco Gläser finden kann, die weitaus günstiger als die Originale sind, was dazu geführt hat, dass sich viele Glasereien hauptsächlich dem ausländischen Markt verschrieben haben.

Eines Tages fragte ich einen Freund, auf welche ausländischen Märkte sich hauptsächlich bezogen wird, und die Antwort hat mich sprachlos gemacht.

Ganz genau!!! Die Nummer eins ist China! Mehr noch, er arbeitet ausschließlich für China, und das zu sehr hohen Preisen

Die Chinesen, die es sich leisten können, wollen keine minderwertigen Produkte, sondern verlangen höchste Qualität. Und bei einer Bevölkerung von über einer Milliarde Personen kommen einige zusammen.

Deshalb frage ich mich: haben gerade wir es nötig, einem kontinuierlichen Abwärtstrend hinterherzulaufen, der uns langsam aber sicher um dreißig Jahre zurückwirft?

Wollen die italienischen und europäischen Patienten das wirklich?
   
Jedem seine eigenen Überlegungen. (und bitte, mit jungem und offenem Geist)
 

Ich bedanke mich bei Fabiano Bolzani für seine übliche große Bereitschaft, uns in sein Labor einzuladen und für sein anerkanntes technisches Know-how, das er wieder einmal mit uns teilen wollte, bei Fabio Angelini, Verkaufsleiter von Reox Art Oral, für seine wichtige Übersetzungsleistung und bei Jürgen Braunwarth dafür, dass er uns mit seiner Anwesenheit und seiner enormen Erfahrung beehrt hat.

 

 


Bis bald


Be young mind

 

Luca Pighin  

 

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